Im März 2020 wurden Mitarbeiter, wenn möglich, von ihren Vorgesetzten ins Home Office geschickt – völlig unabhängig davon, ob Mitarbeiter oder Arbeitgeber für komplett digitalisiertes Arbeiten bereit waren. Das stellte Unternehmen vor einige Herausforderungen: Denn Home Office war vor Corona mehr Wunsch als Wirklichkeit.
Home Office: Das Prinzip New Work
Bereits in den 1980er-Jahren wurde New Work als das neue anzustrebende Ideal der Arbeitswelt bekannt. Das Konzept geht auf den Sozialphilosophen Frithjof Bergmann zurück, der die Selbstständigkeit und Freiheit der Mitarbeiter stärken wollte. So wurden möglichst orts- und zeitunabhängiges Arbeiten für die Mitarbeiter und weniger starre Hierarchien befürwortet.
In den Vordergrund gerückt ist außerdem die mittlerweile bekannte Work-Life-Balance. Anders als Generationen zuvor sollen mit New Work Privat- und Berufsleben miteinander im Einklang stehen. Hohe Ziele, die vor Corona – zumindest in den meisten deutschen Unternehmen – noch nicht erreicht wurden.
Der harte Kern von New Work wurde mit Corona beschleunigt
Seit Corona ist New Work von vielen Unternehmen teilweise umgesetzt worden. Eine Studie der Hochschule Rhein-Main aus dem Mai 2020 hat diesen Prozess während der Pandemie in Betrieben untersucht.
Wie die Umfrage zeigt, hat Corona die Umsetzung von New Work in Unternehmen maßgeblich vorangetrieben: Etwa 70 Prozent der Befragten geben an, dass ohne die Pandemie ein Großteil der New-Work-Neuerungen nicht stattgefunden hätte.
Das waren zum Beispiel Veränderungen des Arbeitsplatzes, der Arbeitszeit und der dafür benötigten Infrastruktur. Eben genau jene Maßnahmen, die durch das verordnete Social Distancing nötig geworden sind. Dahingegen wenig verändert hat sich offenbar an der traditionellen Mitarbeiterführung. Zumindest geben etwa 45 Prozent der Befragten an, dass die Vertrauenskultur und die flexible Arbeitszeitgestaltung weiterhin vorangetrieben werden müssen.
Die Studie resümiert, dass zwar „harte“ New Work Veränderungen in Unternehmen beschleunigt wurden, aber wichtige kulturelle Anpassungen möglicherweise zu kurz gekommen sind. Nach Corona besteht also die reelle Gefahr, wieder in alte Denkmuster zurückzufallen.
Hilfreiche Home Office Tipps für Führungskräfte
Laut der Studie gibt es für Führungskräfte hinsichtlich der inneren Einstellung zum Thema Home Office offenbar noch einigen Nachholbedarf. Vielleicht ist es auch für Sie als Gründer schwierig, Mitarbeitern zu vertrauen, die nun Zuhause nicht mehr unter ständiger Beobachtung stehen und eigenverantwortlicher als sonst arbeiten müssen. Helfen können in diesem Fall klare Richtlinien, an denen Sie sich und Ihre Mitarbeiter festhalten können.
Tipp 1: Definieren Sie als Führungskraft klare Regeln
Besonders, wenn Sie und Ihre Angestellten sich lange Zeit nur über einen Bildschirm sehen können, sind klare Regeln zur Zusammenarbeit wichtig. Am besten setzen Sie dazu ein Meeting mit Ihren Mitarbeitern an und definieren hier gemeinsam die Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit. Diskutieren Sie über:
- Kernarbeitszeiten
- Reaktionszeiten auf Nachrichten
- Zuständigkeiten
Bestehen Sie hier nicht auf Ihre Meinung, sondern finden Sie gemeinsam mit Ihrem Team ein Regelwerk, das Erwartungen festlegt und Missverständnissen vorbeugt!
Tipp 2: Geben Sie Hilfe zur Selbsthilfe
Ein großes Problem vieler Vorgesetzter ist das sogenannte Mikromanagement. Der Arbeitgeber setzt dabei auf zu viel Kontrolle und gibt kaum Verantwortung an den Mitarbeiter ab. Was schon vor Corona im Büro schädlich war, ist im Home Office auf Distanz kaum noch umsetzbar. Gut so: Versuchen Sie es erst gar nicht!
Konzentrieren Sie sich lieber darauf, die Aufgaben vollumfänglich an Ihren Mitarbeiter zu delegieren und ihn selbst daran wachsen zu lassen. Kommt Ihr Angestellter mit einem Problem auf Sie zu, versuchen Sie daher nicht, selbst eine Lösung zu finden. Bieten Sie ihm lieber gezielt Hilfestellung an, damit er die Aufgabe alleine erfolgreich abschließen kann.
Tipp 3: Messen Sie Ergebnisse, nicht Arbeitsstunden
Die Mehrfachbelastung durch das Home Office, Partner die ebenfalls Zuhause arbeiten und Kinder im Fernunterricht können die Produktivität Ihrer Mitarbeiter empfindlich schmälern. Bestehen Sie deshalb nicht auf festgelegte Arbeitszeiten, sondern legen Sie besser Deadlines fest, bis wann welche Aufgabe erledigt sein muss. Gerade Mitarbeiter mit Kindern arbeiten oftmals produktiver, wenn Sie beispielsweise nachmittags bei den Hausaufgaben helfen und abends noch in Ruhe an der Präsentation arbeiten können.
Tipp 4: Seien Sie für Ihre Mitarbeiter ansprechbar
Auch im Home Office sollten Ihre Angestellten Sie bei Problemen erreichen können. Das klingt leichter gesagt als getan. Denn normalerweise können Mitarbeiter Sie einfach im Büro ansprechen oder Sie an der Kaffeemaschine treffen. Im Home Office sind sie hingegen auf technische Geräte angewiesen.
Sagen Sie Ihren Mitarbeitern deshalb, dass Sie immer für sie per Mail, Slack oder WhatsApp ansprechbar sind und innerhalb bestimmter Zeiten antworten. Denn natürlich müssen Sie neben der Mitarbeiterführung auch noch andere Aufgaben erledigen.
Tipp 5: Sorgen Sie für eine klare Meeting-Struktur
Bei der Remote-Arbeit helfen nachweislich Strukturen, die den Arbeitstag in Etappen einteilen. Das ist besonders im Home Office wichtig, wenn jeder Mitarbeiter Zuhause sozusagen auf sich allein gestellt ist. Schaffen Sie dazu – im besten Falle wieder in Zusammenarbeit mit Ihrem Team – eine regelmäßige Meeting-Struktur.
Hierzu sind zum Beispiel in regelmäßigen Abständen Team-Meetings wichtig, in denen aktuelle und abgeschlossene Aufgaben besprochen werden. Zusätzlich sollten Sie sich mindestens einmal die Woche Zeit für einen 1:1-Telefonat mit Ihren Mitarbeitern nehmen.
Tipp 6: Statten Sie Ihre Angestellten für das Home Office aus
Nicht alle Ihre Mitarbeiter werden Zuhause die perfekten Bedingungen für ein Home Office vorfinden. Viele arbeiten zum Beispiel in der Küche oder im Wohnzimmer, besitzen keinen Schreibtisch oder keinen ergonomischen Bürostuhl. Fragen Sie daher Ihre Mitarbeiter, was Sie brauchen und bringen Sie es ihnen wenn nötig nach Hause.
Falls vorher noch nicht die benötigte Software zur Remote-Kommunikation vorhanden war, kümmern Sie sich spätestens jetzt um alle wichtigen Zugänge für Slack, Zoom und Co. für Ihre Mitarbeiter.
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Tipp 7: Schenken Sie Ihren Mitarbeitern Vertrauen!
Vielleicht ist es für Sie als Unternehmer schwer, jetzt nicht die volle Kontrolle über Ihre Mitarbeiter zu haben. Und ja, die Gefahr besteht, dass das Home Office gerade missbraucht wird, um länger zu schlafen oder öfter eine Kaffeepause einzulegen.
Doch behalten Sie im Hinterkopf, dass permanente Anwesenheit auch kein Garant für Produktivität ist. Schenken Sie Ihren Mitarbeitern daher das Vertrauen und das Wohlwollen, das sie verdienen. Ihre Angestellten werden es Ihnen danken!
Ein wichtiger Tipp für Führungskräfte: Versuchen Sie Home Office als Chance zu sehen
Natürlich sind wir alle nicht freiwillig in dieser Situation. Vielleicht möchten Sie gerne ins Büro zurückkehren oder sich einfach frei entscheiden können, ob Sie im Unternehmen oder von Zuhause aus arbeiten möchten.
Trotzdem hat das erzwungene Home Office einen entscheidenden Vorteil: Viele Unternehmer haben festgestellt, dass Mitarbeiter Zuhause ebenso produktiv sein können, wie früher bei ständiger Anwesenheit. Zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten für Mitarbeiter sind also sehr wohl möglich und müssen nicht nachteilig für Sie sein.
Das ist ein gutes Ergebnis für das unfreiwillige Experiment Corona Home Office. Machen Sie das Beste daraus und ziehen Sie Ihre Schlüsse aus dieser Erfahrung für die Zeit nach der Pandemie!
Enger mit Kunden & Mitarbeitern vernetzt mit Superchat
Doch nicht nur die falsche Führungsstrategie, sondern auch die falsche bzw. fehlende Software, kann sich demotivierend auf Sie und Ihre Mitarbeiter auswirken. Beispielsweise müssen Angestellte im Vertrieb und Kundenservice gleich mehrere Kommunikationskanäle wie E-Mail, Sms, WhatsApp und Co. im Blick behalten. Das kostet Zeit, Nerven und letztendlich auch Geld.
Lassen Sie sich und Ihre Mitarbeiter im Home Office von Superchat unterstützen. Mit der Software bündeln Sie jegliche Kundenkommunikation aus allen Kanälen in nur einer Plattform. Alle Nachrichten sind in Superchat abrufbar und können von hieraus beantwortet werden. Ihre Mitarbeiter brauchen also nicht mehr viele verschiedene Zugänge zu allen möglichen Accounts, sondern zukünftig nur noch einen: zu Superchat.
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